Berufskatalog 2023 des Berufskunde-Verlags

Anforderungsprofil vorteilhaft wichtig sehr wichtig 89 Mehr Berufe und mehr Infos auf www.berufskunde.de 92% 8% Forstwirt/in ‹  sägen, keilen, fällen, pflanzen, bauen, pflegen, planen, lagern › Forstwirt ist ein Beruf, der wie kaum ein anderer in der Wirklichkeit wesentlich anders aussieht als in der Vorstellung der meisten Menschen. So ist wenig bekannt, dass die Forstarbeit – trotz modernster Maschinen – körperlich anstrengend ist. Dazu sind der Forstwirt und die Forstwirtin oft dem Lärm, den Abgasen und Vibrationen der Arbeitsmaschinen ausgesetzt. Natürlich hat die Waldarbeit auch höchst positive Seiten: das selbständige Arbeiten im Freien, die Naturbezogenheit und die Gewissheit, eine wirklich nützliche Aufgabe zu erfüllen. Forstwirtinnen kümmern sich um alle Bereiche im Wald, damit dieser seine Aufgaben als Erholungsraum, Holzproduktionsstätte und Wasserregulierer gut erfüllen kann. Forstwirte fällen Bäume, entrinden, entasten und lagern sie übersichtlich sortiert und leicht zugänglich für den späteren Abtransport. All das will gut geplant sein. Die Holzwirtschaft ist auf die umsichtige Arbeit des Försters und seiner Forstwirte angewiesen. Alle Arbeitsvorgänge erfordern überlegtes und konzentriertes Handeln. Forstwirt ist kein Beruf für Träumer! Die Ausbildung umfasst folgende Bereiche: Rechtsgrundlagen, wirtschaftliche Zusammenhänge, Ökologie, Naturschutz und Landschaftspflege; Planen, Vorbereiten und Kontrollieren der Arbeiten, Kosten/Nutzen-Evaluation; waldbauliche Grundlagen, Schützen und Entwickeln besonderer Lebensräume u. v.m. Zutritt Mindestens Hauptschulabschluss; in der Berufsberatung und in Betrieben nachfragen. Ausbildungsdauer 3 Jahre (Landwirtschaft): duale Ausbildung Betrieb/Berufsschule. Sonnenseite Der Forstwirt übt seine Arbeit in der natürlichen, freien Umgebung des Waldes aus. Er arbeitet selbständig nachAnweisungen des Försters. Die Auswirkungen seiner Arbeit kann er zum Teil über längere Zeiträume beobachten. Schattenseite Die Forstwirtin ist oft auch unangenehmenWitterungsbedingungen ausgesetzt. Das Gelände, in dem sie arbeiten soll, ist vielfach nur unter Anstrengung begehbar. Diemeisten Waldarbeiten sind Schwerarbeit. Vorurteil »Der Forstwirt verrichtet seine Arbeit allein, in aller Ruhe undAbgeschiedenheit, so richtig im Frieden und Einklang mit der Natur.« Realität Der Forstwirt arbeitet mit modernsten Maschinen, ist also auch Lärm und Abgas ausgesetzt. Gegen Unfälle und Gesundheitsschäden schützt er sich mit Helm, Gehör- und Gesichtsschutz, Handschuhen und speziellen Arbeitskleidern. Aus Sicherheitsgründen sind Forstwirte häufig auch zu dritt unterwegs. Was, wozu? Damit unser Bedarf an Holz gedeckt werden kann und unsere Wälder nach naturnahen Methoden gepflegt werden, fällt der Forstwirt Bäume. Damit das Holzverarbeitungsgewerbe und die Holzindustrie mit Rohstoff versorgt werden, bearbeitet die Forstwirtin die gefällten Bäume, rückt die fertigen Stämme an die Abfuhrwege und lagert sie dort in verkaufsbereiten Sortimenten. Damit künftige Waldgenerationen gedeihen können, pflanzt der Forstwirt neue Bäume und hegt und pflegt den Jungwald in regelmäßigen Abständen. Damit die lebenswichtigen Schutzfunktionen desWaldes erhalten und zum Beispiel Hänge stabil bleiben, hilft die Forstwirtin je nach Landesgegend beimWeg-, Bach-, Schnee- und Lawinenverbau. Damit die gefällten Bäume transport- und verarbeitungsfähig werden, setzt der Forstwirt spezielle Entrindungs- und Entastungsmaschinen ein. Entwicklungsmöglichkeiten Förster/in Forstwirtschaftsmeister/in Vorarbeiter/in, Forstmaschinenführer/in Forstwirt/in Freude an Arbeit im Freien Freude an körperlicher Leistung, Ausdauer Gefahrenbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein Gutes Beobachtungs- und Reaktionsvermögen Handwerkliches Geschick, technische Begabung Naturverbundenheit Robuste Konstitution Teamfähigkeit Umsicht, Zielstrebigkeit Zuverlässigkeit, Selbständigkeit

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