Berufskatalog 2023 des Berufskunde-Verlags

Anforderungsprofil vorteilhaft wichtig sehr wichtig 82 7% 93% Feinwerkmechaniker/in ‹  sägen, drehen, fräsen, bohren, schleifen, schweißen, löten, messen › Feinwerkmechaniker und -mechanikerinnen stellen feinmechanische Geräte her, z. B. Mess- und Prüfgeräte oder chirurgische Apparate. Sie fertigen auch Maschinen, Anlagen und ganze Systeme, entweder als Einzelgeräte, in kleinen Serien und manchmal auch Versuchsmodelle (Prototypen). Gekonnt wenden sie Stanz-, Schnitt- und Umformtechniken an, kennen sich aus in der Vorrichtungs- und Formenbautechnik. Damit siemit dem Fertigen eines Gerätes zügig vorwärts kommen, planen sie die einzelnen Arbeitsschritte sorgfältig und legen alle Materialien bereit. Nach technischen Zeichnungen, die ihnen Formen, Maße usw. angeben, oder nach Skizzen stellen sie von Hand und mit modernen, z. T. computergesteuerten Werkzeugmaschinen Teile her, die nicht zugeliefert werden: auf Millimeter-Bruchteile genau! Danachmontieren sie das Gerät und überprüfen seine Funktionen. Die Feinwerkmechaniker arbeiten selbständig, bestimmen Verfahren und Material usw. weitgehend selbst. Täglich haben die Feinwerkmechaniker mit modernen, computergesteuer‑­ ten Werkzeugmaschinen zu tun. Sie programmieren diese Maschinen und lassen dann darauf Einzelteile aus Stahl und anderen metallischenWerkstoffen, aber auch aus Kunststoff und Keramik drehen und fräsen, bohren und schleifen. Sie fertigen Metallteile aber auch manuell. Erfahrene Feinwerkmechaniker können auch eigene Ideen zur Gestaltung und Ausführung von Geräten einbringen. Da zur Grundausbildung das Erlernen aller handwerklichen Fertigungstechniken gehört, finden sie auch in verwandten Berufen Arbeitsmöglichkeiten. Zutritt Mindestens Hauptschulabschluss; in der Berufsberatung und in Betrieben nachfragen. Gute Leistungen in Mathematik sind wichtig. Ausbildungsdauer 3,5 Jahre (Handwerk): duale Ausbildung Betrieb/Berufsschule. Es gibt 3 Schwerpunkte: Maschinenbau, Feinmechanik und Werkzeugbau. Die Zwischenprüfung zählt bereits für die Abschlussprüfung. Sonnenseite Die Aufgaben, die der Feinwerkmechaniker zu lösen hat, sind vielseitig. Was er fertigt, sieht er vor sich entstehen. Schattenseite Die Maschinen sind ziemlich laut. Vorurteil »Was für eine schmutzige Arbeit!« Realität Beim Fertigen von Einzelteilen gibt es tatsächlich Staub. Das ist beim Bearbeiten vonMetall nicht zu vermeiden. Außerdem wird auch Öl und Schmiere gebraucht (Kugellager usw.). In vielen Betrieben ist darum die Fertigung (Werkstatt) von der Montage getrennt, denn für die Montage ist eine möglichst staubfreie Arbeitsumgebung notwendig. Was, wozu? Damit die Feinwerkmechanikerin weiß, ob das Einzelteil die vorgegebenen Abmessungen erhält, kontrolliert sie es während des Bearbeitens immer wieder mit Messgeräten. Damit Konstruktionsprobleme, die z. B. bei Einzelanfertigungen oder Prototypen auftauchen, die Fertigstellung nicht verzögern, sucht der Feinwerkmechaniker selbständig oder mit Berufskollegen neue Lösungswege. Damit die Konstruktion bei der Montage nicht plötzlich windschief ist, misst sie die Feinwerkmechanikerin laufend nach und richtet (korrigiert) anfallende Verschiebungen, die sich z. B. durch Erwärmen ergeben können. Damit das montierte Gerät beim Kunden gut funktioniert, prüft es der Feinwerkmechaniker gründlich und stellt es dann korrekt ein. Damit ausgelieferte Geräte, die beschädigt wurden, wieder eingesetzt werden können, repariert und überprüft sie die Feinwerkmechanikerin. Entwicklungsmöglichkeiten Bachelor oder Master of Engineering, Unternehmer/in Industriemeister/in, Handwerksmeister/in, Techniker/in Gruppenleiter/in, Auslandsmonteur/in, technischer Kundendienst Feinwerkmechaniker/in Ausdauer und Geduld Freude an Metallbearbeitung Freude an Präzisionsarbeit Handgeschicklichkeit, guter Tastsinn Rasche Auffassungsgabe Räumliches Vorstellungsvermögen Teamfähigkeit Technisches Verständnis und Freude an Mathematik Praktische Veranlagung Eigeninitiative

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