Berufskatalog 2023 des Berufskunde-Verlags

Anforderungsprofil vorteilhaft wichtig sehr wichtig 56 0% 100% Elektroniker/in Übersicht ‹  aufbauen, protokollieren, überprüfen, reparieren, messen, programmieren › In der Elektronik wird mit Spannung, Strom, Widerstand, Kapazität usw. gearbeitet – alles physikalische Größen, die nicht direkt sichtbar sind. Die Elektronikerinnen und Elektroniker entwerfen mehr oder weniger komplizierte Schaltkreise. Einfache Schaltungen kennen wir: Wenn wir eine Glühlampe über zwei Drähte mit den Polen einer Batterie verbinden, leuchtet sie. Ein komplizierter Schaltkreis ist der Chip – ein kleines Plättchen aus Halbleitermaterialien – oder Glas, auf dem elektronische (integrierte) Schaltungen angebracht sind. Chips gibt es in Taschenrechnern, Computern, Fotoapparaten, Telefonen, Triebwerksregelungen oder Positionsleuchten, im Autopiloten oder in der Blackbox. Die Arbeit der Elektroniker erfordert ein hohes Abstraktionsvermögen und eine sehr gute Kombinationsfähigkeit. Elektroniker können zwischen 6 Industrieberufen folgender Bereiche wählen und sich entsprechend spezialisieren: Elektroniker für Automatisierungstechnik, Betriebstechnik, Gebäude- und Infrastruktursysteme, Geräte und Systeme, Maschinen und Antriebstechnik sowie luftfahrttechnische Systeme. Die vier entsprechenden Handwerksberufe heißen: Informations- und Systemelektroniker sowie Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik. Zutritt Mindestens Hauptschulabschluss; in der Berufsberatung und in Betrieben nachfragen. Ausbildungsdauer 3,5 Jahre: Lehre (Industrie + Handwerk). Das Ergebnis der Zwischenprüfung (Ende 2. Ausbildungsjahr) zählt bereits 40%zur Gesamtnote. Sonnenseite Die Arbeit des Elektronikers ist interessant und abwechslungsreich. Jede Aufgabe ist anders. Er muss sowohl feine Handarbeit ausführen als auch komplexe Aufgabenstellungen lösen. Schattenseite Man ist gezwungen, sich laufend weiterzubilden und mit dem Fachgebiet auseinanderzusetzen, denn der technische Fortschritt in der Elektronik vollzieht sich sehr schnell. Vorurteil »Elektronik ist heutzutage einfach das Arbeitsgebiet!« Realität Die Mikroelektronik hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt; die Zukunft ist ohne sie nicht mehr denkbar. Elektroniker sind deshalb gesuchte Fachkräfte. Es ist aber bei Weitem nicht der einzige zukunftsorientierte Beruf. Was, wozu? Damit ein Kühlschrank die eingestellte Temperatur konstant hält, entwickelt der Elektroniker eine Regelung zur Steuerung des Kühlaggregates. Damit die Elektronikerin eine Störung in einem Gerät orten kann, baut sie verschiedene empfindliche Messgeräte auf und misst systematisch Teil um Teil aus: Netzteil, Sicherung, Schalter usw. Damit die Geräte auch sicher funktionieren, bevor sie in den Verkauf gegeben werden, testet sie der Elektroniker und behebt eventuelle Fehler. Damit ein Fahrkartenautomat Wechselgeld korrekt ausgeben kann, programmiert die Elektronikerin den Mikroprozessor. Damit ein defektes mechanisches Bauteil ersetzt werden kann, stellt der Elektroniker ein neues her. Damit während der Entwicklung von Geräten Messresultate und Versuchsergebnisse eingesehen werden können, erstellt die Elektronikerin Messprotokolle und Versuchsberichte. Entwicklungsmöglichkeiten Unternehmer/in Techniker/in, Bachelor of Engineering Gruppenführer/in, Vorarbeiter/in, Meister/in Elektroniker/in Ausdauer Exakte Arbeitsweise Freude an komplexen Aufgaben Freude an Mathematik Gutes räumliches Vorstellungsvermögen Handgeschicklichkeit Keine Farbenblindheit Logisch-abstraktes Denkvermögen Selbständigkeit Sinn für technische Zusammenhänge

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