Anforderungsprofil vorteilhaft wichtig sehr wichtig 48 Chemielaborant/in ‹ berechnen, protokollieren, abwägen, abmessen, analysieren, beobachten › Das Labor ist ein faszinierender Raum: Geräte, Apparaturen, Glasbehälter mit Flüssigkeiten in allen Farben, seltsame Geräusche und Gerüche. Für die Chemielaborantin und den Chemielaboranten sind die Laborgeräte natürlich vertraut – sie gehören zu ihrem Alltag. Sie bestimmen Schmelzpunkte, Gefrier- und Siedepunkte oder die Dichte, zerlegen Stoffe (analysieren) oder bauen sie auf (synthetisieren). Sie untersuchen chemische Substanzen und stellen sie auch her. Vom Chemiker (oder Biologen, Physiker usw.) erhalten sie einen Auftrag, der die Art und das Ziel der Untersuchung festlegt. Sie bauen die Versuchsanordnung auf, mischen die Ausgangssubstanzen in einembestimmten Verhältnis und beobachten die Reaktion. Sie protokollieren, machen Zwischenmessungen, notieren die Werte. Wenn sie mit unbekannten Substanzen zu tun haben, die sie bestimmen sollen, stehen ihnen verschiedeneWege offen: Sie können sie z. B. destillieren, extrahieren oder kristallisieren. Destillieren heißt eine Flüssigkeit so lange erhitzen, bis sie in Dampf übergeht. Kristallisieren heißt eine Lösung (Flüssigkeit), eine Schmelze oder ein Gasgemisch zur Kristallbildung anregen (etwa durch einen Apparat, einen Kristallisator). Die dabei entstehenden Kristalle sind für jeden Stoff typisch, so wie Fingerabdrücke für denMenschen. Extrahieren heißt mit einem Lösungsmittel etwas herausziehen, z. B. Wasser, Äther oder Benzin. Die Digitalisierung und vernetzte, automatisierte Systeme unterstützen die Berufsleute in vielen Arbeitsprozessen. Sie arbeiten verantwortungsbewusst und legen hohen Wert auf Qualität, auf Gesundheits- und Umweltschutz. Es gibt eine gemeinsame Grundlagenbildung für alle drei Laborantenberufe (Biologie, Chemie, Lack). Zutritt Mindestensmittlere Reife, jedoch ist meistens Hochschulreife erwünscht. Ausbildungsdauer 3,5 Jahre (Industrie): duale Ausbildung Betrieb/Berufsschule. Mit verschiedenen, modernisiertenWahlqualifikationen. Sonnenseite Die Chemielaborantin ist vor allem in Forschungs- und Entwicklungslaboratorien tätig, d. h., sie ist bei der Entdeckung neuer Erkenntnisse mit dabei. Schattenseite Manche Experimente ziehen sich über Wochen hin, andere müssen mit kleinen Abweichungen mehrmals wiederholt werden. Der Chemielaborant muss auch dann mit gleichbleibender Aufmerksamkeit beobachten und protokollieren. Vorurteil »Der Chemielaborant muss immer nur tun, was andere sagen.« Realität Jemehr Erfahrung die Chemielaboranten auf einemGebiet gesammelt haben, desto selbständiger können sie arbeiten. Erfahrene Chemielaborantinnenwerden durchaus auch bei der Planung von Untersuchungen hinzugezogen. Was, wozu? Damit eine neue Substanz eingeordnet werden kann, bestimmt die Chemielaborantin deren physikalische Konstanten, z. B. Siedepunkt, Schmelzpunkt oder Dichte. Damit Versuchsresultate nicht verfälscht werden, arbeitet der Chemielaborant sehr genau, absolut sauber und überprüft die vorgenommenen Schritte. Damit der Chemiker die Experimente auswerten kann, protokolliert die Chemielaborantin jede Beobachtung, jede Besonderheit und jeden Zwischenwert. Damit die Ausgangssubstanzen im richtigen Verhältnis gemischt werden, berechnet der Chemielaborant Gewicht- oder Volumenmenge jeder Substanz und misst oder wägt sie exakt ab. Damit die Versuchsanordnung brauchbar ist und zuverlässig umgesetzt werden kann, setzt die Chemielaborantin Geräte und Apparate genau nach Vorschrift ein. Entwicklungsmöglichkeiten Selbständige/r Unternehmer/in Bachelor of Engineering – Chemical Engineering, Chemiker/in Industriemeister/in – Fachrichtung Chemie Chemietechniker/in, Pharmareferent/in Chemielaborant/in Ausdauer Exaktes Arbeiten Freude an Experimenten Gute Beobachtungsgabe Handgeschicklichkeit Interesse an naturwissen‑ schaftlichen Vorgängen Kritisches und logisches Denken Sauberkeit, Ordentlichkeit Technisches Verständnis Zuverlässigkeit 52 % 48%
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