Berufskatalog 2023 des Berufskunde-Verlags

Anforderungsprofil vorteilhaft wichtig sehr wichtig 40 51% 49% Bauzeichner/in ‹  vermessen, zeichnen, planen, kontrollieren, abstecken, berechnen › Die Bauzeichnerin und der Bauzeichner können sich auf einen von drei Schwerpunkten spezialisieren: Architektur, Ingenieurbau oder Tief-, Straßen- und Landschaftsbau. ZumTiefbau gehören etwa Flugplätze, Wasserversorgungsanlagen, Straßen, Brücken oder Außenanlagen. Jedes Projekt muss dem jeweiligen Gelände angepasst werden, darum werden zuerst Geländevermessungen gemacht. Aufgrund der Vorgaben des Bauingenieurs erstellen die Bauzeichnerinnen die Entwurfspläne; später zeichnen sie die Baupläne und Detailplanungmithilfe von CAD am Computer. Am traditionellen Reißbrett wird nur noch selten gearbeitet, obgleich der Umgang mit Reißschiene, Zeichenwinkel und Tuschefüller in der Ausbildung noch vermittelt wird – zum besseren Verständnis und Gefühl für Raumaufteilung. Selbstverständlich beherrschen sie die modernen Kommunikationstechniken. Bauzeichner arbeiten aber nicht nur schweigend mit Messgeräten und am Computer: Sie kommen auch mit Kunden in Kontakt und beantworten unter anderem viele Anfragen per Telefon. Ihre sozialen Fähigkeiten, speziell ihre Kundenorientierung, sollte deshalb gut ausgeprägt sein. Zum Schwerpunkt Architektur gehört das Bauen von Häusern aller Art: Wohnblöcke, Bürohäuser, Schulen, Kinos, Villen, Waren- und Lagerhäuser. Bauzeichnerinnen sind sich ihrer großen Verantwortung bewusst. Deshalb streben sie immer eine hohe Qualität an und bemühen sich auch um Umweltschutzsicherung. Wenn neue Baustoffe eingesetzt werden, machen sie sich sorgfältig mit allen neuen Regelungen und Vorschriften dazu vertraut, so dass die Materialien funktionsgerecht und gefahrlos eingesetzt werden. Schließlich muss ein Bauwerk Jahrzehnte überdauern. Zutritt Mindestens Hauptschulabschluss; in der Berufsberatung und in Betrieben nachfragen. Ausbildungsdauer 3 Jahre (Industrie + Handwerk): duale Ausbildung Betrieb/Berufsschule, davon 9 Monate praktisch auf dem Bau. Sonnenseite Die Bauzeichnerin genießt relativ große Freiheit. Der Architekt fragt sie auch um ihreMeinung; sie muss nicht nur stur zeichnen. Schattenseite Der Kreativität der Bauzeichnerin sind jedoch Grenzen gesetzt: Bauherr und Architekt sind ihr vorgesetzt, undwenndas Bürobestimmte Fristen einhaltenmuss, geht dies für siemeist nicht ohneÜberstundenab. Vorurteil »Der Bauzeichner kann Häuser entwerfen. Er kann dabei seiner Kreativität freien Lauf lassen.« Realität Die Bauzeichnerin arbeitet in einem Team. Meist sind ihr ein Architekt und ein Planungsbüroleiter vorgesetzt. Ihre Meinung ist durchaus nicht immer gefragt, doch manchmal wird sie in die Planungsarbeit miteinbezogen. Was, wozu? Damit sich der Bauherr die geplante Überbauung oder Wohnsiedlung vorstellen kann, fertigt der Bauzeichner zu den Plänen Handskizzen und einfache Architekturmodelle an. Damit Straßen an Hängen nicht abrutschen, wenn der tägliche, tonnenschwere Verkehr darüberrollt, zeichnet der Bauzeichner die Detailpläne der Stützmauern gemäß den Berechnungen des Ingenieurs oder der Ingenieurin. Damit die Bauhandwerker wissen, wo genau ein Hallenbad entstehen soll, markiert die Bauzeichnerin im Gelände die Eckpunkte der künftigen Halle, indem sie die Stellen mit Pfählen absteckt. Damit eine geplante Entsorgungsanlage, beispielsweise für den täglich anfallenden Abfall der Bevölkerung, realisiert werden kann, zeichnet der Bauzeichner alle Detailpläne. Damit ein Bauplan nach den ersten Entwürfen exakt und im Detail zustande kommt, zeichnet ihn die Bauzeichnerin mit speziellen CAD-Programmen am Computer. Entwicklungsmöglichkeiten Bachelor of Arts – Architektur Bautechniker/in Bauzeichner/in Durchsetzungsvermögen Flexibilität Freihandzeichnen Freude an Algebra und Geometrie, räumliche Vorstellung Geschick für Computerarbeit Kreativität Sorgfalt Technisches Verständnis, Technisches Zeichnen Verantwortungsbewusstsein Verhandlungsgeschick

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