Berufskatalog 2023 des Berufskunde-Verlags

Anforderungsprofil vorteilhaft wichtig sehr wichtig 180 60% 40% Raumausstatter/in ‹  zuschneiden, anstecken, heften, stanzen, montieren, spannen › Die Raumausstatterin und der Raumausstatter arbeiten an der Innenausstattung von Wohnungen, Geschäftsräumen, Hotelhallen oder Restaurants. Dazu gehören sämtliche Einrichtungsgegenstände wie Bodenbelag, Möbel, Vorhänge, Wände, Lampen, Bilder, Pflanzen oder Spiegel. Sie fertigen individuelle Polstermöbel, empfehlen und montieren Vorhänge und Gardinen, platzieren Möbel und Bilder. Raumausstatterinnen verlegen auch Bodenbeläge und Randabschlüsse, wobei sie vorher den Untergrund (Fundament) des Bodens herrichten. Sie besprechen zuerst mit den Kunden, welche Stimmung der Raum am Ende ausstrahlen soll – ob gemütlich oder elegant, ob repräsentativ oder pragmatisch. Ihren Entwurf richten sie nach diesen Wünschen. Raumausstatter kennen die Eigenschaften und Wirkungen aller Materialien, ob Seide, Stoffe, Papier, Kunststoff, Leder, Marmor oder Holz, und setzen sie entsprechend ein. Außerdem können sie auch selbst sattlern. Ein kreativer und vielseitiger Beruf also! Es gibt vier Schwerpunkte, auf die sie sich spezialisieren können: Raumdekoration sowie Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen; Wand- und Deckendekoration; Boden; Polster. Der gewählte Schwerpunkt wird in der Ausbildung vertieft behandelt und in der Abschlussprüfung besonders berücksichtigt. Zutritt Mindestens Hauptschulabschluss; in der Berufsberatung und in Betrieben nachfragen. Ausbildungsdauer 3 Jahre (Handwerk): duale Ausbildung Betrieb/Berufsschule. Sonnenseite Die Arbeit ist abwechslungsreich, denn es handelt sich meist um Einzelaufträge. Die Raumausstatterin ist oft bei Kunden, das heißt, der Arbeitsplatzwechselt immer wieder. Schattenseite Die Raumausstatterin ist manchmal unter Zeitdruck. Der Kunde, der einen bestimmten Bodenbelag oder einen individuellen Lederartikel wünscht, möchte das meistens möglichst schnell. Vorurteil »Der heutige Raumausstatter ist doch eigentlich Bodenleger, Platzierer von Einrichtungsgegenständen oder Hersteller von Lederartikelserien.« Realität Der Raumausstatter hat unterschiedliche Arbeiten. Er wird gerade dann herbeigezogen, wenn es sich um individuelle, von der Serienproduktionabweichende Lösungenhandelt. Was, wozu? Damit die Beleuchtung eines Raumes nicht nur hell ist, sondern auch schön aussieht, montiert die Raumausstatterin die Beleuchtung entsprechend. Damit das Sofa und die Sessel einer Polstermöbelgruppe farblich harmonisch auf die übrige Einrichtung abgestimmt sind, fertigt sie der Raumausstatter in seinem Atelier im gewünschten Farbton an. Damit ein Geschäftsmann eine für seine Zwecke – d. h. für die Ablage von Unterlagen – speziell angefertigte Aktenmappe hat, entwirft und näht sie die Raumausstatterin gemäß seinen Angaben. Damit die Außenseiten von Lederartikeln wie etwa Koffern strapazierfähig sind, verputzt und poliert sie der Raumausstatter. Damit die Raumausstatterin den Untergrund des Bodens richtig vorbereiten kann, prüft sie ihn mit einem Feuchtigkeitsmessgerät oder einem Elektrogerät. Damit sich die ausgelegten Platten (PVC) beim Benützen des Bodens nicht verschieben, verschweißt sie der Raumausstatter mit einem Heißluftgerät. Entwicklungsmöglichkeiten Innenarchitekt/in, Bachelor of Engineering, Unternehmer/in Designer/in, Techniker/in Atelierleiter/in, Einrichtungsberatung Meister/in Raumausstatter/in Exakte Arbeitsweise Freude an handwerklicher Arbeit Guter Farben- und Formensinn Kontaktfreudigkeit Körperliche Gewandtheit Materialgefühl Rasche Auffassungsgabe Räumliches Vorstellungsvermögen Sinn für Ästhetik Zeichnerische Begabung

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