Berufskatalog 2023 des Berufskunde-Verlags

Anforderungsprofil vorteilhaft wichtig sehr wichtig 174 64% 36% Physiklaborant/in ‹  vorbereiten, prüfen, filtrieren, messen, protokollieren, auswerten › Geschwindigkeit, Widerstand, Trägheitsmoment, Spannung: Das alles sind Größen, die man vielleicht vom Physikunterricht kennt, die aber nicht direkt sichtbar sind. Der Physiklaborant und die Physiklaborantin messen sie mit hoch entwickelten elektronischen Messgeräten. Dazu bauen sie Versuchs- und Testeinrichtungen für physikalische Experimente und Prüfverfahren auf, messen, erstellen Protokolle, Auswertungen, Statistik und grafische Darstellungen. Sie beherrschen auch Feilen und Sägen, Filtrieren und Destillieren sowie einfache fotografische Arbeiten. Beim Aufbau von Versuchen ist das Können der Physiklaboranten immer wieder neu gefordert, denn jeder Versuch stellt andere technische Herausforderungen. Je nach Experiment nehmen sie an einzelnen Geräten noch Änderungen vor oder fertigen kleine Zusatzgeräte. Die entsprechenden technischen Angaben (Zeichnungen, Schaltschemata usw.) erhalten sie von Physikern oder einem Forscherteam. Sie arbeiten zum Beispiel in der Forschung an einer Universität oder in der Entwicklungsabteilung oder Produktion eines industriellen Unternehmens. Zutritt Realschulabschluss bevorzugt (mit guten Leistungen in Physik, Chemie, Rechnen und Raumlehre). Ausbildungsdauer 3,5 Jahre (Industrie): duale Ausbildung Betrieb/Berufsschule. Sonnenseite Der Physiklaborant hat eine vielseitige Tätigkeit: Jedes Experiment ist wieder anders. Beim Aufbau von Versuchseinrichtungen ist sein Können jedes Mal neu gefordert, gilt es doch stets wieder neue technische Probleme zu lösen. Schattenseite Die technische Entwicklung geht schnell voran. Die Physiklaborantin muss sich darum laufend weiterbilden. Vorurteil »Die Tätigkeit ist doch recht spezifisch. Die Berufsmöglichkeiten sind dadurch eher gering.« Realität Der Physiklaborant verfügt über eine breite technisch-handwerkliche Ausbildung. Dadurch stehen ihm – außer im Bereich Forschung und Entwicklung – verschiedenste Berufsmöglichkeiten offen, so etwa Aufgaben in der Produktionsüberwachung, Kundeninstruktion für technische Anlagen oder Tätigkeit in einem Elektroniklabor. Was, wozu? Damit regelmäßig benutzte Versuchseinrichtungen einfach zu bedienen sind und auch rasch genaue Messresultate liefern, automatisiert der Physiklaborant die Vorgänge so weit wie möglich. Damit andere Fachleute ein erfolgreich durchgeführtes Experiment im eigenen Labor wiederholen können, führt die Physiklaborantin das Versuchsprotokoll derart genau, dass es als Grundlage zum Nachvollziehen genügt. Damit eine speziell gefertigte elektronische Anlage getestet werden kann, bevor sie dem Kunden ausgeliefert wird, baut der Physiklaborant eine entsprechende Versuchseinrichtung auf. Damit technische Probleme, die beim Planen eines physikalischen Experimentes auftauchen, die Forschungstätigkeit nicht behindern, erarbeitet die Physiklaborantin zusammen mit dem Forschungsteam Lösungsmöglichkeiten. Damit der Physiklaborant Experimente mit verschiedensten Stoffen ungefährdet ausführen kann, beachtet er genau die jeweiligen Gefahren und Sicherheitsvorschriften. Damit die Physiklaborantin die Messgeräte jederzeit einsetzen kann, wartet sie sie regelmäßig und nimmt auch Reparaturen meist selbst vor. Entwicklungsmöglichkeiten Physikingenieur/in – Bachelor of Science Physiktechniker/in, Elektrotechniker/in, Ausbilder/in Laborleiter/in, Abteilungsleiter/in, Industriemeister/in FR Chemie Servicetechniker/in IT, Programmierer/in, Physikalisch-technische/r Assistent/in (Zusatzausbildungen) Physiklaborant/in Ausdauer und Geduld Freude am Lösen von Problemen Gute Beobachtungsgabe Handgeschicklichkeit und technisches Verständnis Interesse für Physik Logisches und abstraktes Denkvermögen Organisationstalent Selbstständigkeit und Zuverlässigkeit Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit Teamfähigkeit

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